HUBERT LOBNIG
DIE BAUBESPRECHUNG

2012/2013














DIE BAUBESPRECHUNG

Eine Skulpturengruppe von Iris Andraschek und Hubert Lobnig auf der Verkehrsinsel am Kreuzungspunkt B9/B49

Die bildhauerische Arbeit referiert auf ein „fiktives“ historisches Ereignis: eine erste Besprechung an der Donaubrücke von Hainburg, an der die Eckpfeiler des Brückenbaus besprochen und festgelegt wurden. Das Kunstwerk versucht metaphorisch und profan zugleich den Moment festzuhalten, an dem jedes Bauprojekt mit all seinen Möglichkeiten und Chancen beginnt – mit einer Baubesprechung vor Ort. Durch die Vertiefung der beteiligten Personen in ein Gespräch, ihre Abgewandtheit vom Publikum wird das Monument entmonumentalisiert, formiert sich nicht nach dem Duktus der Überhöhung sondern dem der Alltäglichkeit. Die Frontalität von klassischen Denkmälern wird durch den Kreis ersetzt. Die fünfteilige Figurengruppe entstand in Anlehnung an historische Fotos von Andreas Maurer, seinen KonstrukteurInnen, MitarbeiterInnen und BürgerInnen, aber auch in Anlehnung an Auguste Rodins „Bürger von Calais“. Sie wurden mit realen AkteurInnen vorinszeniert und mittels eines speziellen Verfahrens abgegossen. Das Material Beton verweist auf den Bau der Brücke in Hainburg, die Schwarz-Weiß-Bemalung der Figuren auf die Dokumentarfotografie der Planungs- und Entstehungszeit der Brücke. Die gemeinsame Sache demokratisiert die Gruppe für den Moment – Hierarchien spielen keine Rolle mehr – es geht um das Projekt. Es zählte laut Quellen zu den wesentlichsten Charakterzügen von Andreas Maurer, die Sache vor die Eitelkeit, Menschenfreundlichkeit und Sachbezogenheit vor die Hierarchie zu stellen.

Informationen zu „Die Baubesprechung“ finden Sie auch unter www.publicart.at

Foto 1 - 5: Hubert Lobnig

Foto 6: Archiv NÖ Bauernbund



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